Donnerstag, 21. November 2024
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Ausbildung über "Radiologische Grundlagen"

Am Montag, 14.Oktober 2013, fand im Aichacher Feuerwehrhaus eine Ausbildung zum Strahlenschutz statt. Die Schulung wurde von Elmar Gneist, Alarich von Schlichting und Hans Holler von der Feuerwehrschule Geretsried durchgeführt. Dabei lernten die insgesamt 11 Schulungsteilnehmer (5 Teilnehmer der FF Aichach, 4 Teilnehmer der FF Mering und KBI Klaus Hartwig sowie KBR Ben Bockemühl) die wichtigsten Grundlagen über radiologische Strahlung. 

Der Mensch ist weltweit ununterbrochen einer gewissen radioaktiven Strahlung ausgesetzt, vor der er sich auch nicht schützen kann. Sowohl durch terestrischer Strahlung der über 2200 radioaktiven Stoffe, durch kosmischer Strahlung, als auch durch natürlicher und künstlicher Strahlung im Körper, ist der Mensch den Strahlungseinwirkungen ausgesetzt. Dadurch entsteht eine natürliche Strahlenbelastung von etwa 3,5 mSv - 4,5 mSv pro Jahr. Durch den Einsatz von Strahlung in der Medizin kann im Einzelfall eine weitere Strahlenbelastung zwischen 5 mSv und 8 mSv auf den Körper einwirken. Auch die Wahl des Wohnortes beeinflusst die tägliche Strahlenbelastung enorm. 

Gegen all diese Einflüsse sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren machtlos. Allerdings können Feuerwehrleute auch während ihres Einsatzes mit radioaktiven Stoffen zu tun bekommen. damit in diesem Fall das Gesundheitsrisiko sowohl für die Einsatzkräfte, als auch für die Bevölkerung so gering wie möglich gehalten werden kann, wurde während der Ausbildung auf die unterschiedlichen Einwirkungsmöglichkeiten von Strahlung auf den Körper, als auch entsprechende einsatztaktische Maßnahmen eingegangen. Wichtig sowohl für Einsatzkräfte, als auch für den einzelnen Bürger, ist im Falle eines Unfalls mit atomaren Stoffen, dass sie einen ausreichenden Abstand (bei α-Strahlung sind bereits wenige cm, bei β-Strahlung wenige Meter ausreichend) einhalten, ihre Aufenthaltszeit im Gefahrenbereich, sowie die auf sie einwirkende Dosis auf ein Minimum begrenzen. Da es für die Feuerwehrleute im Einsatzfall nicht möglich ist, eine geeignete Deckung aufzusuchen, gilt es, eine Inkorporation (aufnahme des radioaktiven Stoffes über Körperöffnungen bzw über offene Verletzungen und der Haut) und Kontamination zu vermeiden. Hiervor sollen die Feuerwehrleute durch unterschiedlichen Körperschutz bewahrt werden. Nach der theoretischen Schulung wurde den Schulungsteilnehmern beigebracht, wie sie mit Hilfe unterschiedlicher Messinstrumente verschiedene radioaktive Stoffe auffinden können und welche weiteren lebenswichtigen Kriterien im Einsatzfall zu beachten sind.