Frühjahrsdienstversammlung 2025: Feuerwehren im Landkreis stellen Weichen für die Zukunft
Die Feuerwehren im Landkreis Aichach-Friedberg stellen wichtige Weichen für die Zukunft: Das wurde bei der diesjährigen Frühjahrsdienstversammlung in Kissing deutlich.
Ein Großteil der Kommandanten und Vorstände der insgesamt 96 Feuerwehren waren in die Kissinger Paartalhalle zur alljährlichen Dienstversammlung gekommen - einer zentralen Veranstaltung im Feuerwehr-Kalender.
Katastrophenfall überschattet das Feuerwehrjahr 2024
Zu Beginn der Veranstaltung blickte Kreisbrandrat Christian Happach jedoch zunächst auf das vergangene Jahr zurück. Das wichtigste Thema des Jahres 2024 war zweifellos der Katastrophenfall im Juni, als weite Teile des Landkreises von Stark- und Dauerregen und damit verbundenen Hochwasserlagen betroffen waren. Happach bedankte sich dabei noch einmal ausdrücklich für den außergewöhnlichen Einsatz, den die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Wittelsbacher Land gerade in diesen herausfordernden Tagen, aber auch sonst das ganze Jahr über an den Tag legen. „Dank euch können sich die Menschen in unserem Landkreis sicher fühlen“, sagte Happach. Zu Beginn der Frühjahrsdienstversammlung wurden hier auch die sogenannten Fluthelfermedaillen, die der Freistaat Bayern für die verschiedenen betroffenen Landkreise gestiftet hatte, an die Kommandanten übergeben, damit diese ihre Feuerwehrleute damit auszeichnen können.
Wie Happach weiter berichtete, gibt es im Landkreis Aichach-Friedberg zur Zeit mehr als 4.500 aktive Feuerwehrleute. Auch in den Bereichen Jugend- und Kinderfeuerwehren konnten positive Entwicklungen verzeichnet werden.
Ehrungen für besondere Verdienste
Zwei Feuerwehrleute der Feuerwehr Edenried wurden im Rahmen der Veranstaltung für ihren besonderen Einsatz geehrt: Walter Mittermüller und Raphael Oswald erhielten das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes für die Rettung eines drei Jahre alten Jungen aus einer leeren Güllegrube. Ebenso geehrt wurde Kreisbrandmeister Florian Alt: Er erhielt die Auszeichnung für seinen außergewöhnlich hohen Einsatz zur Erstellung einer digitalen Alarmierungs-App für den Landkreis, die den Namen ZIAS trägt. Mittlerweile wird diese - für die Feuerwehren kostenlose - Alarmierungs-App von mehr als 2.200 Feuerwehrleuten im Landkreis genutzt - das sind mehr als 50 Prozent aller Aktiven.
Kreisbrandinspektion stellt sich neu auf
Dann richtete Christian Happach den Blick auf die Zukunft: Mit der neuen Struktur „24+“, die seit 1. Februar in Kraft ist, hat sich die Kreisbrandinspektion breiter aufgestellt und kann nun noch besser auf die stetig steigenden Anforderungen an die Feuerwehren im Landkreis reagieren. So wurde die Autobahn A8 als sogenanntes Sonderobjekt in die Alarmierungsplanung aufgenommen und wird nun vom eigens dafür zuständigen Kreisbrandmeister Sven Anneser betreut. Außerdem wurden die bisherigen Fachberater Florian Alt (IT/EDV) und Kristina Billhardt (UG-ÖEL) zu Kreisbrandmeistern ernannt und in den Einsatzdienst mit eingeplant.
Generell werde durch die neue Struktur eine klare neue Aufgabenverteilung innerhalb der Kreisbrandinspektion erreicht, wodurch die Arbeitslast der einzelnen Inspektionsmitglieder nun fair und ausgewogen verteilt sei, so der Kreisbrandrat. „Denn auch uns in der Inspektion geht es so wie den Feuerwehren vor Ort“, sagte Kreisbrandrat Happach. „Wir haben auch unsere Jobs und Familien und sind auch nicht immer einsatzfähig und greifbar. Jetzt haben wir die Einsatzlast und die Aufgaben so verteilt, dass es auch für uns besser mit unserem Arbeits- und Familienleben vereinbar ist, und die Feuerwehren trotzdem immer einen Ansprechpartner haben und wir im Einsatzfall die Feuerwehren unterstützen können.“
Katastrophenschutzzentrum und Altersgrenze
Und auch in den Rahmenbedingungen der Feuerwehren wird sich in den kommenden Monaten einiges ändern: Landrat Klaus Metzger gab in seinem Grußwort einen Einblick in den aktuellen Stand zum geplanten Katastrophenschutzzentrum: Im Sommer soll durch den Landkreis ein Grundstück erworben werden, und danach wolle der Landkreis „keine Zeit verlieren, um das Mammutprojekt Katastrophenschutzzentrum in die Realität umzusetzen“, so Metzger.
Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko berichtete in seiner Rede von den Debatten über eine Reform des Bayerischen Feuerwehrgesetzes. Ein zentraler Punkt dabei sei die Anpassung der Altersgrenze für den aktiven Feuerwehrdienst, so Tomaschko. „Wir werden das im Laufe des Jahres so anpassen, dass wir Altersgrenze für den Feuerwehrdienst mit dem Renteneintrittsalter übereinstimmt“, sagte der Landtagsabgeordnete. Das bedeutet, dass Feuerwehrleute künftig bis 67 Jahre aktiven Dienst leisten können. Bislang ist das nur bis zum 65. Lebensjahr der Fall.
Mit diesen Rahmenbedingungen und den Initiativen, die die Landkreisfeuerwehr selbst in den vergangenen Monaten ergriffen hat, seien die Feuerwehrleute im Wittelsbacher Land gut für künftige Herausforderungen gerüstet, schloss Kreisbrandrat Christian Happach zum Ende der Veranstaltung. Er dankte noch einmal allen Feuerwehren im Landkreis für deren Einsatz und Arbeit und wünschte ihnen, dass sie stets gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.