Donnerstag, 21. November 2024
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Erste Zugführerfortbildung der Kreisbrandinspektion

Albert Kreutmayr"Einsatztaktik bei Gebäudebränden", so lautete das Thema eines Vortragsabends am 26. März 2013 für die Zugführer der Feuerwehren des Landkreises Aichach-Friedberg.
Die Kreisbrandinspektion konnte hierzu im Rahmen des neuen Ausbildungskonzepts als Referenten Brandinspektor Albert Kreutmayr gewinnen. In den letzten Jahren haben sich bzgl. der Vorgehensweise zur Bekämpfung von Bränden in Gebäuden wesentlichen Dinge massiv verändert. So können neuartige Bauweisen und Baustoffe, beispielsweise die mittlerweile gängige Wärmedämmung, im Brandfall die Einsatzkräfte vor große Probleme stellen auf welche angemessen reagiert werden muss.


Auch im Bereich der Brandschützer selbst hat sich ein Wandel vollzogen: Moderne Einsatzkleidung bietet eine viel höhere Schutzwirkung, das ermöglicht zwar einen effektiven Einsatz, birgt allerdings auch die Gefahr, zu nah an den Brandherd heranzugehen, weil die Wärmestrahlung nicht mehr wahrgenommen werden kann.
Insbesondere tagsüber stehen viele Freiwillige Feuerwehren vor einem Personalproblem, da der Anteil der Feuerwehrangehörigen, die auch am Wohnort arbeiten immer geringer wird und die Anfahrtswege dadurch länger - hierauf wird zwar durch eine angepasste Alarmierung reagiert, auf die Einsatztaktik hat das dennoch große Auswirkungen.

Zugführer kommen immer dann als übergeordnete Führungsebene zum Einsatz wenn es gilt, mehrere Feuerwehreinsatzgruppen zu koordinieren. Primäre Aufgaben sind natürlich die Menschenrettung und die Brandbekämpfung. Mittlerweile wird von den Feuerwehren auch erwartet, dass sie wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen, um Brandfolgeschäden durch Wasser und Rauch zu vermeiden. Insbesondere die richtige Wahl des Zugangsweges und der Belüftungsmaßnahmen bzw. der taktischen Ventilation hat entscheidende Bedeutung. Ein absolutes Tabuthema ist lauf Kreutmayr vielerorts noch das "Aufgeben" oder der kontrollierte Abbrand eines Objekts. Manchmal, wenn trotz massivem Einsatz kein Schaden mehr verhindert werden kann oder der Einsatz mit unverhältnismäßig hohen Risiken für die Mannschaft verbunden ist, müsse dies dennoch eine Option sein, die der Einsatzleiter in Erwägung ziehen sollte.

Weitere Aus- und Forbildungsangebote für alle Führungsebenen (Gruppen-, Zug-, Verbandsführer, Kommandanten) sind im Ausbildungskonzept der Kreisbraninspektion zu finden.